Stadtverordnetenversammlung beschließt Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Potsdam – die Stadt Potsdam wird einen Arbeitskreis Lichtplanung einrichten, der Leitlinien für eine differenzierte, gesamtstädtische Lichtkonzeption erarbeitet. Unter anderem werden sie Anforderungen an Energieeffizienz und ökologische Verträglichkeit enthalten. Ein entsprechender Antrag von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN wurde von der Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit verabschiedet. Die Fraktion sieht in Potsdam ein hohes Potential, den Stromverbrauch erheblich zu senken und trotzdem wirkungsvoll lichtgestalterische Akzente zu setzen. Wie eine aktuelle Studie der FH Potsdam feststellt, ist in Potsdam eine gesamtstädtische Lichtkonzeption unbedingt erforderlich. Ein solches Konzept, in das selbstverständlich auch Aspekte des Energiesparens und des Natur- und Umweltschutzes Eingang finden müssen, ist laut BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN überfällig.
Andreas Walter, Sprecher der Stadtfraktion für Energiefragen, ist zufrieden: „Der Arbeitskreis ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung in Potsdam ist aufgrund veralteter Technik und überholtem Beleuchtungskonzept deutlich zu hoch“, erläutert er, „Obwohl energieeffizientere Straßenleuchten verfügbar sind, ist Schätzungen zufolge über ein Drittel der Straßenbeleuchtung veraltet und verbraucht unnötig Energie.“
Arbeitskreis Lichtplanung
Der zu gründende Arbeitskreis wird sich aus Vertretern der Stadtbeleuchtung Potsdam, des Fachbereichs Stadtplanung und Stadterneuerung, des Tiefbauamts, der unteren Naturschutzbehörde, der Wirtschaftsförderung, der IHK Potsdam, der FH-Potsdam, der Tourismus Marketinggesellschaft sowie des Energie Forums Potsdam zusammensetzen. Die vom Arbeitskreis zu erarbeitenden Leitlinien sollen Grundlage für eine künftige Lichtplanung in der Landeshauptstadt Potsdam sein. Sie soll insbesondere auch konkrete Anforderungen an die Energieeffizienz und ökologische Verträglichkeit formulieren. Außerdem wird der Arbeitskreis aktuelle Fördermöglichkeiten des Landes Brandenburg als auch Mittel des Bundes für die Finanzierung der Planung und der Umsetzung prüfen.
Grüne fordern energieeffiziente Lichttechnik
Ein ganzheitliches Lichtkonzept oder ein so genannter Masterplan erhebt den Bestand, ermittelt Bedarfe und Potenziale, wägt verschieden gelagerte Interessen ab und ist Grundlage für weitere innerstädtische Entscheidungen. Hierin finden sowohl Aspekte des Denkmalschutzes und des Tourismus Eingang als auch die der Sicherheit und des Umwelt- und Naturschutzes. Gegengelagerte Interessen werden transparent abgewogen. So ergibt sich eine Richtschnur, die die genannten Aspekte miteinander verknüpft und in zukünftige Planungen Eingang findet. Zu erwarten sind fachlich ausgereifte Empfehlungen, die sich am aktuellen Stand der Technik orientieren. Neben den Aspekten der Energieeffizienz und der damit verbundenen Einsparung von Ressourcen und Emissionen sind nicht zuletzt auch Aspekte des Naturschutzes relevant. Denn der Erhalt oder die bewusste Schaffung von „Dunkelräumen“ ist für Fledermäuse und andere geschützte Tierarten von großer Bedeutung.
Für die Anforderung an das gesamtstädtische Lichtkonzept soll der interdisziplinäre Arbeitskreis Lichtplanung Leitlinien erarbeiten.