Potsdam – e-effizient ins Licht gerückt

Potsdam – e-effizient ins Licht gerückt

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern Lichtmasterplan für Potsdam

Neue Fördermittel hierfür nutzen

Potsdam – die Stadtfraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN reicht am 27. Januar erneut einen Antrag für einen Lichtmasterplan in die Stadtverordnetenversammlung ein. Die Fraktion sieht in Potsdam ein hohes Potential, den Stromverbrauch erheblich zu senken und trotzdem wirkungsvoll lichtgestalterische Akzente zu setzen. Grund der Ablehnung des Antrags in 2013 waren auslaufende Fördermittel. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat nun im Oktober 2015 eine neue Richtlinie erlassen, die wieder Förderungen im Bereich öffentlicher Beleuchtungen vorsieht. Wie eine aktuelle Studie der FH Potsdam feststellt, ist in Potsdam eine gesamtstädtische Lichtkonzeption unbedingt erforderlich. Ein solches Konzept, in das selbstverständlich auch Aspekte des Energiesparens und des Natur- und Umweltschutzes Eingang finden müssen, ist laut BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN überfällig.

„Der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung in Potsdam ist aufgrund veralteter Technik und überholtem Beleuchtungskonzept deutlich zu hoch“, sagt Andreas Walter, Sprecher der Stadtfraktion für Energiefragen. „Wir sehen hier ein deutliches Energieeinsparpotential, das mit einem modernen Beleuchtungskonzept die jährlich durch Straßenbeleuchtung erzeugten  Kohlendioxidemissionen mindern würde. Obwohl energieeffizientere Straßenleuchten verfügbar sind, ist Schätzungen zufolge über ein Drittel der Straßenbeleuchtung veraltet und verbraucht unnötig Energie.“

Energie-effiziente Lichttechnik: Wo leuchten wir wie – wie soll es wo leuchten?

Ein ganzheitliches Lichtkonzept oder ein so genannter Masterplan erhebt den Bestand, ermittelt Bedarfe und Potenziale, wägt verschieden gelagerte Interessen ab und ist Grundlage für weitere innerstädtische Entscheidungen. Hierin finden sowohl Aspekte des Denkmalschutzes und des Tourismus Eingang als auch die der Sicherheit und des Umwelt- und Naturschutzes. Gegengelagerte Interessen werden transparent abgewogen. So ergibt sich eine Richtschnur, die die genannten Aspekte miteinander verknüpft und in zukünftige Planungen Eingang findet. Zu erwarten sind fachlich ausgereifte Empfehlungen, die sich am aktuellen Stand der Technik orientieren.

Lichtverschmutzung

Zu hinterfragen ist beispielsweise, an welchen Stellen mit welchen Maßnahmen die Beleuchtung energieeffizient gestaltet oder sogar intensiviert werden kann und an welchen Stellen Potenzial besteht, den Stromverbrauch und die nächtliche Lichtbelastung deutlich zu reduzieren. Sogenannte Lichtverschmutzung ist nicht nur Forschende ein Hindernis, auch Bürgerinnen und Bürger fühlen sich gelegentlich durch schlecht konstruierte und ineffektiv installierte Lichttechnik gestört, wenn sie völlig unnötig auch das Schlafzimmer gut durchleuchtet.

Neben den Aspekten des Energieeffizienz und der damit verbundenen Einsparung von Ressourcen und Emissionen sind nicht zuletzt auch Aspekte des Naturschutzes relevant. Denn der Erhalt oder die bewusste Schaffung von „Dunkelräumen“ ist für Fledermäuse und andere geschützte Tierarten von großer Bedeutung.

Förderung

Die Kosten für einen Masterplan liegen Schätzungen zufolge, bei 25-30 Tausend Euro. Im Vergleich zu den Einsparmöglichkeiten ist das eine sinnvolle Investition, so BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN. Die Fördermöglichkeiten sollte die Stadt Potsdam diesmal nicht ungenutzt vorüberziehen lassen.

Die Bundesregierung will die Treibhausgase bis 2020 um 40 Prozent senken. Sie sieht in den Kommunen große Potenziale hierfür und möchte sie bei ihren Anstrengungen im Klimaschutz finanziell unterstützen. So wird die Förderung von Konzepten, auch Teilkonzepten, unter Punkt III expliziert hervorgehoben. Investitionen in die Modernisierung der Straßenbeleuchtung werden beispielsweise unter Punkt V der Richtlinie expliziert genannt. Die Förderhöhe liegt jeweils bei 65 Prozent der Ausgaben. Antragsfrist für den ersten Bewilligungszeitraum ist der 31. März 2016.

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