Hortbetreuung für Jugendliche mit Behinderung

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für die Ferien- und Schulanschlussförderung von Jugendlichen mit Behinderung in Potsdam ein. Ein entsprechender Antrag der Fraktion ist bereits vom Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Inklusion, vom Ausschuss für Bildung und Sport sowie vom Jugendhilfeausschuss angenommen worden. Er wird am kommenden Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung abgestimmt.

Hintergrund ist, dass der Rechtsanspruch auf eine Hortbetreuung bei behinderten Kindern mit 14 Jahren endet. Viele der Jugendlichen sind jedoch aufgrund ihrer Behinderung darüber hinaus auf eine Betreuung angewiesen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen möchten mit ihrem Antrag einerseits die betroffenen Eltern unterstützten, damit sie wieder arbeiten gehen können. Andererseits sehen sie die gesellschaftliche Verantwortung, diesen Jugendlichen auch nachmittags einen Rahmen zu schaffen, der die soziale Teilhabe der Jugendlichen ermöglicht, indem sie zum Beispiel Freunde treffen können.

Am 20. Januar stimmte der Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Inklusion einstimmig dem Antrag der Stadtfraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Hortbetreuung für Jugendliche mit Behinderung zu. Die Ausschussmitglieder beschlossen ebenfalls einstimmig einen haushaltsbegleitenden Antrag, der gewährleisten soll, dass die entsprechenden Mittel in den anstehenden Doppelhaushalt eingestellt werden. Der Antrag wurde am 22. Januar im Jugendhilfeausschuss angenommen und liegt am 28. Januar der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung vor.

Der Oberbürgermeister der Stadt Potsdam wird durch den Antrag beauftragt, für die Ferien- und Schulanschlussbetreuung von Jugendlichen mit Behinderungen eine entsprechende Einrichtung als Modellprojekt zu schaffen. Zielgruppe sind Jugendliche mit unterschiedlichen Behinderungsformen und -graden, so auch Schwer- und Mehrfachbehinderte, die nicht mehr durch die reguläre Hortbetreuung erfasst werden.

Der derzeitige Bedarf liegt laut Abfrage der Elterninitiative, die von der betroffenen Mutter Ulrike Barth-Musil gegründet worden ist, bei zirka 20 Jugendlichen. Pro Kind wird ein Mittelbedarf von etwa 800 Euro pro Monat angenommen. Das ergibt jährliche Kosten in Höhe von zirka 200.000 Euro.

Die Stadt Potsdam soll eine Initiative starten und die Kosten für geeignete Möglichkeiten über freiwillige Leistungen bereitstellen, bis eine bundesgesetzliche Regelung gefunden ist. Es soll eine fachbereichsübergreifende, projektorientierte Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes eingerichtet werden. Hierbei ist geplant, Betroffene – wie die bereits aktive Elterninitiative – und die Stadtpolitik einzubeziehen. Das Konzept soll im Juni 2015 in der Sitzung des Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Inklusion der Landeshauptstadt Potsdam vorgestellt werden.

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Weitere Informationen:

Birgit Eifler

Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Inklusion (GS&I)

steht Ihnen unter 0174-1906027 für Fragen und Interviews zur Verfügung.

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