Auf beharrliches Betreiben von Bündnis 90/Die Grünen liegen den Stadtverordneten nun für die kommende Sitzung die Klimaschutzberichte 2010 und 2012 vor. Eine verbindliche Evaluierung der bisherigen CO2 Einsparungen soll allerdings erst noch folgen.
Bilanzierend lässt sich das Klimadilemma mit folgender Metapher zusammenfassen: Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: „Na, wie geht’s?“ – „Gar nicht gut“, antwortet der andere. „Ich glaub‘, ich hab‘ Homo sapiens.“ – Darauf der erste: „Hatte ich auch mal. Das geht vorbei.“ „Der Witz ist nicht mehr ganz neu, zugegeben, aber er bleibt beklemmend aktuell.“ so Andreas Walter, Mitglied der Fraktion
Aus den neuesten Klimaberichten der Landeshauptstadt Potsdam geht deutlich hervor: Die menschliche Zivilisation ist auch in unserer Stadt der maßgebliche Faktor bei der Klimaerwärmung. In den vergangenen Jahren war diese Kausalität immer wieder bezweifelt worden.“ Es stimmt nicht gerade optimistisch, wenn es selbst die Landeshauptstadt Potsdam nicht schafft, ihre Emissionen entscheidend zu reduzieren – trotz ehrgeiziger Zielsetzungen und vergleichsweise großer Anstrengungen.“
„Laut aktuellen Veröffentlichungen des Umweltbundesamtes hat sich der Ausstoß von Treibstoffgasen in Deutschland gegenüber 1990 zwar um 22,8 Prozent verringert. Doch es erscheint unrealistisch, dass die von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene CO2-Reduzierung um 20 Prozent für das Jahr 2020 innerhalb der verbleibenden fünf Jahre noch geknackt werden kann. Zumal der Tiefstwert der Treibhausgas-Emissionen 2009 erreicht war und die Werte seitdem sogar wieder leicht angestiegen sind. Einer der Gründe dafür ist der nach wie vor geringe Anteil Erneuerbarer Energien an der Strom- und Wärmeerzeugung in der Landeshauptstadt. Der hohe Pro-Kopf-Stromverbrauch auch in Potsdam, wie auch die zunehmende Beliebtheit überdimensionierter und -motorisierter Autos weisen auf eine bittere Notwendigkeit hin: „Wollen wir unseren Planeten noch retten, müssen wir alle umdenken. Nicht nur Politiker und Industrielle, sondern jeder Einzelne. Hier und jetzt!“