Zur Kritik des IHK-Leiters Daniel Hönow am Verkehrskonzept von Potsdam

Zur Kritik des IHK-Leiters Daniel Hönow am Verkehrskonzept von Potsdam

Zu den Worten des IHK-Leiters Daniel Hönow, Potsdam solle den motorisierten Individualverkehr (MIV) stärker berücksichtigen, dies fehle in einem „Integrierten Verkehrskonzept“, widerspricht Co-Vorsitzende Saskia Hüneke der bündnisgrünen Stadtfraktion: „In Potsdam ist offensichtlich, dass Mobilität primär über den Ausbau des öffentlichem Personennahverkehrs, sowie von Rad-  und Fußwegen organisiert werden muss und die Zahlen beim Autoverkehr trotz des Wachstums nicht ansteigen dürfen, sondern eher sinken müssen. Abgesehen von Aspekten des Umwelt- und Klimaschutzes handelt es sich hier schlichtweg um eine Platzfrage: Ein Auto beansprucht ein Vielfaches der Fläche, die zu Fuß oder per Rad benötigt werden. Ein autogerechter Ausbau würde wesentliche Lebensqualitäten der Stadt zerstören.“

Der Co-Vorsitzende der bündnisgrünen Stadtraktion, Gert Zöller, unterstreicht: „Lange Zeit wurde es stillschweigend hingenommen, Fußgänger und Radfahrer als eine eher geduldete Randerscheinung neben dem dominanten Autoverkehr zu betrachten. Es besteht heute aber weitestgehend Konsens, dass diese Vorstellung der „autogerechten Stadt“, die in den 1970-er und 80-er Jahren entwickelt und in vielen Städten umgesetzt wurde, eine Fehlentwicklung darstellt, die korrigiert werden muss und in vielen europäischen Städten bereits korrigiert wird. Vor diesem Hintergrund setzt auch Potsdam seit vielen Jahren auf moderne vernetzte Mobilität im Umweltverbund.  Dies gilt gleichermaßen für die Beziehungen zu den Nachbargemeinden: Hier gilt es, Taktverdichtungen für Regional- und Buslinien durchzusetzen und den ländlichen Raum besser anzubinden. Seit langem fordert Bündnis90/Die Grünen die Reaktivierung der Stammbahn und den Bau von Radschnellwegen. Während weltweit nachhaltige und menschenfreundliche Mobilitätskonzepte erforscht, geplant und realisiert werden, wirken die Kommentare von Herrn Hönow wie aus der Zeit gefallen.“

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