Grüne erreichen Paradigmenwechsel bei Baumpflanzungen in Potsdam
Am 20. Mai hat die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung auf Initiative von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beschlossen, dass die Stadt aus eigenen Mitteln im Laufe dieser Wahlperiode 1.000 neue Bäume pflanzen wird. Das ist ein Paradigmenwechsel, denn bisher hat die Stadt Baumpflanzungen immer nur aus Mitteln aus Ausgleichszahlungen für Eingriffe in den Baumbestand finanziert, oder im Rahmen der Neugestaltung von Stadträumen im Rahmen von Stadtentwicklungsmaßnahmen. Wenn Bäume aber nur als Ausgleich für Bäume, die an anderer Stelle gefällt wurden, gepflanzt werden, dann gibt es letztendlich nicht mehr Grün in Potsdam.
Durch die Pflanzung zusätzlicher Bäume wird Potsdam nach und nach grüner werden. Das ist als Anpassungsmaßnahme gegen den Klimawandel dringend notwendig, denn zusätzliche Bäume werfen Schatten und verdunsten Wasser, und tragen so erheblich zur Abkühlung im Straßenraum bei. Das erhöht die Aufenthaltsqualität auf den Straßen und Plätzen Potsdam erheblich. Gleichzeitig verbessert es den Wasserhaushalt, die Böden und die Wuchsbedingungen für die gesamte Vegetation.
Potsdam ist bereits eine sehr grüne Stadt. Es gibt trotzdem sehr viele Straßen und Plätze, die viel zu wenige Bäume aufweisen, in denen Passantinnen und Passanten der grellen Sonne schutzlos ausgeliefert sind. Das gilt leider auch für etliche neu gestaltete Straßenräume. Dies Orte gilt es zu ermitteln und zu prüfen, wo Bäume gepflanzt werden können und sich sinnvoll ins Stadtbild einfügen. Die Stadt plant bei den Nachpflanzungen stadtteilweise vorzugehen, um die Pflege mit weniger Aufwand durchführen zu können. Die Stadt verbessert mit der auf Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beauftragen Schaffung eines digitalen Baumkatasters die Voraussetzungen erheblich, die zusätzlichen Baumplanungen zu planen und umzusetzen. Dies gilt auch für die Abarbeitung des erheblichen Nachholbedarfs bei der Pflanzung von Bäumen aus Ausgleichszahlungsmitteln. Mit dem Beschluss über den Doppelhaushalt 2020/2021 wurden die personellen Voraussetzungen dafür geschaffen, die Planungen auch umzusetzen. Die Pflanzung zusätzlicher Bäume wird die Stadt so auch in den Folgejahren fortsetzen können, solange geeignete Baumstandorte vorhanden sind.
Wir erwarten vom Kämmerer und unseren Kooperationspartnern, dass sie nun auch die Bereitstellung der notwendigen Mittel für die Baumpflanzungen in den nächsten Jahren mittragen. Denn zusätzliche Bäume zu pflanzen und zu pflegen setzt nicht nur den nötigen Willen und geeignete Baumpflanzorte voraus, sondern kostet auch Geld: Ein Straßenbaum ca. 2.000 Euro. Insofern sollte die Zahl von 1.000 Bäumen für Potsdam nicht klein geredet werden. Wenn 1.000 Bäume in den Straßen und auf den Plätzen Potsdams gepflanzt werden, dann ist damit ein relevanter finanzieller Aufwand verbunden Noch mehr Bäume kosten entsprechend mehr Geld und setzt noch mehr Planungskapazitäten voraus. Vor diesem Hintergrund spricht viel dafür, mit der Pflanzung zusätzlicher Bäume auf dem genannten Niveau anzufangen und dies dann kontinuierlich fortzusetzen. Das wird sich im Stadtbild nach und nach bemerkbar machen!