Grünflächen und Naturschutz im Abseits

Grünflächen und Naturschutz im Abseits

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen warnt eindringlich davor, den B-Plan 145 Humboldtring in seiner jetzigen Form zu beschließen. Sie unterstützt ausdrücklich den Änderungsantrag der Fraktion die ANDERE, der die Umwandlung von Grünfläche in Bauland verhindern soll.

Die baupolitische Sprecherin der Fraktion, Saskia Hüneke, sagt dazu: „Zwischen den Belangen des Weltkulturerbes und dem neu entstehenden Wohngebiet ist insofern ein Kompromiss akzeptiert worden, als die monolithische Fortsetzung der Bebauung entlang der Nutheschnellstraße schon ungünstig in die Landschaftsstruktur eingreifen wird. Das Mindeste ist nun, den letzten freien Blick vom Babelsberger Park nach Westen in die Flusslandschaft hinein offen zu lassen.“

Der Abwägungsvorschlag der Verwaltung zum Bebauungsplan ist nach Meinung der Fraktion insofern fehlerhaft, als er dem Entstehen eines kleinen Prozentsatzes von zeitlich begrenzten Sozialwohnungen im Gesamtvorhaben sowohl die Belange des Weltkulturerbes als auch den Bedarf an Freiflächen und den Schutz der Natur einseitig unterordnet. Sie appelliert eindringlich an alle anderen Fraktionen, sich nicht einreden zu lassen, dass die Umwandlung eines Grünbereiches in ein Wohngebiet insbesondere im Bereich einer so wichtigen Grünzone an der Havel quasi spurlos bleiben würde.

Deshalb wirbt die Fraktion zugleich für ihren Alternativantrag zur Fortsetzung des Nutheparks bis zur Humboldtbrücke. Andreas Walter, der umweltpolitische Sprecher der Fraktion: „Es kann nicht sein, dass wir im Tempo des Wohnungsneubaus fortfahren, ohne an Freiflächen und Flächen für die soziale Infrastruktur in der unmittelbaren Nachbarschaft zu denken. Das Zentrum-Ost ist ein großes Wohngebiet, das entsprechende Flächen braucht. Mit der Gestaltung des Nutheparkes ist zur Buga 2001 ein guter Anfang gemacht worden. Wir wollen mit unserem Beschlussantrag, der alternativ zur jetzt vorgeschlagenen Form des B-Plan 145 steht, erreichen, dass diese Bemühungen bis zur Humboldtbrücke fortgesetzt werden.“ Und weiter: „Abgesehen davon, dass anstelle der Entwicklung an diesem besonderen Ort bereits jetzt viele andere Möglichkeiten zum Bau von Sozialwohnungen im Stadtgebiet zur Verfügung stehen, ist es eine Fehlentwicklung, wenn das Potsdamer Modell der „Kostenbeteiligung bei der Baulandentwicklung“ zu derartigen Abwägungsfehlern und damit verstärkt zum Verbrauch ökologisch wertvoller Grünflächen in der Stadt führt.“