Besseres Licht – weniger Kosten!

Besseres Licht – weniger Kosten!

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der NABU Bundesverband schlagen der Stadt vor, die noch bestehende Beleuchtungspraxis auf den Prüfstand zu stellen und mit einem Masterplan Licht erste Schritte zu einer ökologischen und effizienteren kommunalen Lichtplanung auf den Weg zu bringen. Dies ist Inhalt eines Beschlussantrages der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an die Stadtverordnetenversammlung. Flankierend wird dazu die kostenlose NABU-Leihausstellung „Ökologische Stadtbeleuchtung – Kommunale Lichtplanung für mehr Energieeffizienz und Naturschutz“ am Montag, den 2. Dezember 2013, um 10:00 Uhr im Potsdamer Rathaus eröffnet.

„Durch intelligente Lichtplanung und Beleuchtungstechnik kann der Energieverbrauch um 30 bis 50 % gesenkt und damit der Haushalt der Landeshauptstadt von steigenden Kosten für Strom und Wartung entlastet werden“, sagt Andreas Walter der Fraktionsgeschäftsführer der Potsdamer Stadtfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.“ Gleichzeitig kann man so die Licht- und Aufenthaltsqualität deutlich verbessern und die Natur vor den schädlichen Auswirkungen veralteter Lichttechnik entlasten”, ist Walter überzeugt.

Hintergrund

In Deutschland verschwenden Städte und Gemeinden jedes Jahr zwischen drei bis vier Milliarden Kilowattstunden Strom für die öffentliche Beleuchtung von Straßen, Brücken und Plätzen. Die Modernisierung der Stadtbeleuchtung ist ein wichtiger Beitrag der Stadt zum Klimaschutz. Im Bundesdurchschnitt ist jede dritte Straßenlaterne mehr als 20 Jahre alt und gehört damit ins Technikmuseum. Auch in Potsdam kommt die Sanierung der Straßenbeleuchtung nur langsam voran.

Astronomen schätzen, dass das Ausmaß an künstlicher Beleuchtung in der Nacht durch immer mehr und vor allem hellere Lichtquellen jährlich in Deutschland um mehr als fünf Prozent zugenommen hat. “Vielerorts fällt das Licht aber nicht nur auf Straßen-, Rad- und Gehwege, sondern strahlt völlig ungenutzt in den Nachthimmel, in Schlafzimmerfenster und benachbarte Naturräume. Experten sprechen daher mittlerweile von Lichtverschmutzung und befürchten ökologische wie gesundheitliche Schäden“, so Walter weiter. Gerade veraltete und schlecht konstruierte Lichtquellen werden häufig zur tödlichen Falle für nachtaktive Insekten, Vögel und Fledermäuse.

Die durch das Licht angesprochenen Gefühle wie Sicherheit und Behaglichkeit verführen den Menschen, die Nacht zum Tage zu machen: Tausende von Lichtquellen erhellen nachts unsere Stadt und Ortsteile. Für fliegende, nachtaktive Insekten wird dies jedoch zu einem Problem, denn Licht spielt eine wesentliche Rolle für ihre Orientierung. Orientieren sie sich aber an der Straßenbeleuchtung, werden sie in ihrem natürlichen Lebensrhythmus gestört. Besonders dort, wo es kaum Lichtquellen gibt, können solche Leuchten für Insekten zur tödlichen Falle werden. Daher wird die Einwirkung der Außenbeleuchtung in der Fachwelt zunehmend kritisch diskutiert. Die Anforderungen an eine effiziente Beleuchtung decken sich mit den Interessen des Naturschutzes.

Mit Hilfe eines Lichtmasterplans kann der verschwenderische und zum Teil völlig nutzlose Einsatz von Licht begrenzt werden. Weniger ist mehr, muss die gestalterische Devise für die nächtliche Beleuchtung in Potsdam lauten. Daher sollte die aus ökologischen Gründen unverzichtbare Dunkelheit in Naturräumen in der Stadt und im Umland erhalten bleiben.

Ausstellungsdauer

  • 02.12.2013 bis 19.12.2013

Öffnungszeiten

  • Montag bis Freitags 8:00 bis 18:00 Uhr
  • Samstags 8:00 bis 12:00 Uhr

Ausstellungsort

  • Rathaus Potsdam, Eingangsbereich des Bürgerservice
  • Flur des Potsdamer Standesamtes